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Sommer: Buchrezension — English Pastoral von James Rebanks

Da viele von uns im Sommer mehr Zeit haben, ein gutes Buch in der Sonne zu genießen, dachten wir, es wäre eine ideale Gelegenheit, um einige unserer besten Lektüren hier bei CrowdFarming vorzustellen. Wir beginnen diese Serie mit einer Rezension von „English Pastoral“ von James Rebanks.

Kurz zusammengefasst:

  • Was kann man von diesem Buch erwarten? Eine intime Reise durch die Freuden und Kämpfe des Lebens im landwirtschaftlichen Betrieb, voller wunderschöner Geschichten und beeindruckender Einblicke.
  • Warum ist es empfehlenswert? Es ist eine aus tiefstem Herzen kommende Aufforderung für ein nachhaltiges Leben, das dich intensiv mit dem Land und seinen Traditionen verbindet.
  • Perfekt für… Alle, die sich nach einer gefühlvollen Auszeit auf dem Land und einer zum Nachdenken anregenden Lektüre über Natur und Nachhaltigkeit sehnen.

Dieses Buch habe ich vor nicht allzu langer Zeit gelesen, als ich Literatur über regenerative Landwirtschaft gesucht hatte, Literatur, die angenehm zu lesen war und nicht übermäßig akademisch oder wissenschaftlich. Es ist wunderschön geschrieben und hat dazu geführt, dass ich mich der Familie Rebanks anschließen oder einfach nur eine Saison auf ihrer Farm arbeiten wollte. Das Buch lässt dich in das Leben und in die Reise von James Rebanks auf seiner Farm im Lake District (UK) eintauchen. Es ist eine dieser Geschichten, bei denen man am Ende der letzten Seite das Gefühl hat, dass man gerade von einer Reise an den Ort der Geschichte wieder nach Hause gekommen ist.

In „Mein englisches Bauernleben“ bietet uns James Rebanks eine ergreifende und eindrucksvolle Erkundung der britischen Landschaft und zeichnet dabei ein lebendiges Porträt des ländlichen Lebens, betrachtet aus der Perspektive seiner eigenen Erfahrungen und Tradition. Diese wunderschön geschriebenen Memoiren sind mehr als nur eine Reflexion über die Landwirtschaft. Sie sind ein Appell aus tiefstem Herzen für eine nachhaltigere und achtsamere Beziehung zum Land.

„Ein echter Landwirt ist ein Verwalter des Landes, kein Eroberer.”

Eine persönliche Reise


Rebanks, ein Landwirt in dritter Generation im Lake District, eröffnet das Buch, indem er uns in seine Kindheit zurückversetzt, in der er tagelang an der Seite seines Großvaters gearbeitet hat. Diese frühen Erinnerungen sind von einem Gefühl des Staunens und des Respekts für die Natur durchdrungen und bilden die Grundlage für eine Erzählung, die die persönliche Geschichte mit den allgemeineren Umwelt- und Gesellschaftsthemen verbindet. Die Weisheit seines Großvaters und die traditionellen Methoden des landwirtschaftlichen Betriebs werden mit Ehrfurcht dargestellt und stehen im krassen Gegensatz zu den modernen landwirtschaftlichen Praktiken, die Rebanks kritisiert.

Zu den charmantesten Teilen des Buches gehören die Stellen, in denen Rebanks über das Familienleben auf der Farm spricht. Seine Beschreibungen der Persönlichkeiten und Interessen seiner Kinder sind so persönlich, dass man das Gefühl hat, dass man sie genau dort mit ihm aufwachsen sieht.

Im Laufe der Geschichte befasst sich Rebanks intensiver mit den seismischen Veränderungen, die in den letzten Jahrzehnten in der Landwirtschaft stattgefunden haben. Er beschreibt den Aufstieg der industriellen Landwirtschaft und ihre schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt und die lokalen Gemeinschaften. Rebanks beschönigt die Dinge nicht, beschreibt Probleme wie die Bodenverschlechterung, den Verlust der biologischen Vielfalt und den harten wirtschaftlichen Druck, der die Landwirte zu Praktiken drängt, die nicht nachhaltig sind. Sein Bericht ist sowohl zutiefst persönlich als auch universell relevant; eine Geschichte, die wir bereits von vielen Landwirten seiner Generation gehört haben. 

„Zum Glück hat mich mein Vater nie auf die Landwirtschaftsschule geschickt. Er war vom alten Schlag und glaubte, dass diese Orte Leute hervorbrachten, die die Kosten von allem und den Wert von nichts kannten.”

Ein inspirierender Aufruf zur Veränderung

„Mein englisches Bauernleben“ ist nicht nur ein trauriger Blick auf das, was wir verloren haben – es ist auch eine hoffnungsvolle Vision für die Zukunft. Rebanks setzt sich für eine Rückkehr zu nachhaltigeren Landwirtschaftsmethoden ein, die im Einklang mit der Natur funktionieren, nicht gegen sie. Er erzählt seine inspirierende Geschichte als Landwirt, der sich für eine regenerative Landwirtschaft einsetzt, das Land renaturiert und alte Praktiken wieder aufnimmt, um ein stabileres und umweltverträglicheres Landwirtschaftssystem zu schaffen. Seine Geschichte zeugt von der Widerstandsfähigkeit und dem Einfallsreichtum ländlicher Gemeinschaften und bietet einen Hoffnungsschimmer in einer Zeit der Umweltkrisen. 

Was mir besonders gefallen hat, ist die Art und Weise, wie Rebanks es schafft, sowohl die Schönheit als auch die Brutalität des landwirtschaftlichen Lebens gleichermaßen zu erfassen. Ob er nun die komplexen Muster der Vogelwanderungen, die ruhigen Momente der Kontemplation auf den Feldern oder den Kampf mit finanzieller Instabilität und die langen Tage sehr harter Arbeit beschreibt – die Worte von Rebanks haben eine poetische Qualität, die den Leser anzieht.

„Das Pflanzen von Bäumen hat etwas an sich, das sich gut anfühlt. Wenn du es gut gemacht hat, werden sie dich überleben und die Welt dank deiner Mühen etwas reicher und schöner machen. Einen Baum zu pflanzen bedeutet, dass man an eine Welt glaubt und sich um sie kümmert, eine Welt, die noch da sein wird, wenn man selbst nicht mehr hier ist. Es bedeutet, dass du an mehr gedacht hast als an dich selbst und dir eine Zukunft jenseits deiner eigenen Lebensspanne vorstellen kannst, und dass dir diese Zukunft wichtig ist.“

Eine wichtige Arbeit zur richtigen Zeit


In einer Zeit, in der die Trennung zwischen städtischem und ländlichem Leben so groß wie nie ist, dient „Mein englisches Bauernleben“ als wichtige Erinnerung an unsere gemeinsame Abhängigkeit vom Land. Die Geschichte von Rebanks treibt uns dazu an, unsere Beziehung zur Natur zu überdenken und Praktiken zu unterstützen, die die Gesundheit und die Nachhaltigkeit unserer Umwelt sicherstellen. Seine ehrliche und authentische Erzählweise bringt eine starke Verbindung zu seiner Farm hervor, die nur schwer zu erschüttern ist. 

Kurz gesagt: Dieses Buch feiert die Natur und kritisiert gleichzeitig die Kräfte, die sie gefährden. Es wurde mit Leidenschaft, Erkenntnis und einem tiefen Verantwortungsbewusstsein geschrieben. Wenn du dich für Landwirtschaft, Nachhaltigkeit oder einfach für eine wunderschön erzählte Geschichte interessierst, ist dieses Buch ein Muss. Perfekt für einen ruhigen Rückzugsort auf dem Land oder eine lange Reise – denn wenn es dir wie mir geht, wirst du es nicht aus der Hand legen wollen!

„Landwirtschaft ist ein Beruf der Hoffnung.“

Emilia Aguirre

Emilia is a logistics and sustainability fan. She is always aspiring to find innovative and sustainable solutions to create a fairer agri-food industry. She is also an adventure lover and enjoys travelling (mainly to try new food!).

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