Nachhaltige Landwirtschaft | CrowdFarming Blog https://www.crowdfarming.com/blog/de/kategorie/okologische-landwirtschaft/ Alimentos ecológicos y de temporada directamente del agricultor Mon, 09 Jun 2025 15:52:31 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.0.1 https://www.crowdfarming.com/blog/wp-content/uploads/2022/03/favicon-new-16x16-1.webp Nachhaltige Landwirtschaft | CrowdFarming Blog https://www.crowdfarming.com/blog/de/kategorie/okologische-landwirtschaft/ 32 32 Warum ist der Anbau von Bio-Steinobst so riskant? https://www.crowdfarming.com/blog/de/risiken-bio-steinobst-anbau/ https://www.crowdfarming.com/blog/de/risiken-bio-steinobst-anbau/#respond Thu, 05 Jun 2025 17:16:52 +0000 https://blog.cf-tech.link/blog/de/?p=26401 Sommer-Steinobst, wie Pfirsiche, Aprikosen, Nektarinen und Kirschen, gehört zu den am schwierigsten anzubauenden Obstarten, insbesondere im Rahmen eines biologischen und regenerativen Landwirtschaftsmodells. Der kurze Wachstumszyklus, die hohe Wetter-Empfindlichkeit und eine begrenzte Haltbarkeit nach der Ernte erhöhen das Risiko, dass die Qualität der Früchte leidet.

Warum ist die Anbausaison für Steinobst so kurz?

Tree branches full of cherries

Die meisten Sommer-Steinobstarten durchlaufen ihren gesamten Entwicklungszyklus, von der Blüte bis zur Ernte, in weniger als zehn Wochen. 

Die zunehmende klimatische Unbeständigkeit in Europa erschwert Planungssicherheit. Ein konkretes Beispiel findet sich in der Region Katalonien, wo der Bio-Farmer Jordi Garreta erklärte, wie langanhaltende Regenfälle im Frühjahr den Fruchtansatz und die endgültige Reifung beeinträchtigten und so die verfügbaren Erntemengen beeinflussten. Zudem beschädigten mehrere Hagelstürme einen Teil der Früchte und ließen sie aufplatzen. Später Frühjahrsfrost, der aufgrund des Klimawandels immer unregelmäßiger auftritt, können in den betroffenen Regionen Ernteausfälle von 80 bis 100 % verursachen.

Jede Sorte weist spezifische Schwachstellen auf:

  • Kirschen neigen dazu, bei plötzlichen Regenfällen aufzuplatzen.
  • Aprikosen sind besonders empfindlich gegenüber Hitzestress.
  • Pfirsiche sind bei hoher Luftfeuchtigkeit sehr anfällig für Pilzkrankheiten.

Der regenerativ-biologische Ansatz bei Schädlingen und Krankheiten

Farmer in front of peach tree
Farmer Jordi Garreta, Grup Garreta Farm, Spanien

In der konventionellen Landwirtschaft beruht die Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten oft auf dem Einsatz synthetischer Mittel. Der regenerativ-biologische Ansatz zielt jedoch darauf ab, ein widerstandsfähiges Ökosystem zu schaffen, das die Wurzel des Problems – ein Ungleichgewicht, das das übermäßige Wachstum eines bestimmten Organismus ermöglicht – anstatt der Folgen bekämpft. Wie Jordi Garreta erklärt:

„Die Hauptschädlinge und -krankheiten sind Blattläuse, Ohrwürmer (Forficula auricularia) und Pilze wie Monilia und Rhizopus. Die beste Methode, sie zu bekämpfen, ist ein Anbau mit ausgewogener Nährstoffversorgung, was bedeutet, dass jeder Baum seine eigenen Werkzeuge zur Abwehr von Schädlingen einsetzt. Wenn das nicht ausreicht, verwenden wir Kaolin, Brennnesseljauche oder Kieselgur. Wir legen Blühstreifen an und lassen spontane Wildkräuter wachsen, um die Artenvielfalt zu fördern, was unter anderem ein widerstandsfähigeres Ökosystem gegen Schädlinge schafft.“

Jordi Garreta

Farmer bei Grup Garreta


Die wissenschaftliche Forschung stützt diese Praktiken. Eine Studie aus dem Jahr 2022 ergab beispielsweise, dass in den Baumreihen, die den mehrjährigen Blühstreifen am nächsten lagen, durchschnittlich 60 % mehr Nützlinge pro Ast gezählt wurden als in den Kontroll-Obstgärten ohne Blühstreifen. Diese Methoden bekämpfen nicht nur kurzfristig Schädlinge, sondern stellen auch die langfristige Gesundheit des Bodens und des Ökosystems in den Vordergrund, was sich letztendlich durch eine erhöhte Widerstandsfähigkeit des Ökosystems auszahlt.

Was sind klimakterische Früchte und wie beeinflusst das ihren Geschmack?

Variety of stone fruit

Die meisten Steinobstarten (mit Ausnahme von Kirschen) sind klimakterisch, was bedeutet, dass sie nach der Ernte dank der internen Produktion von Ethylen weiter reifen. Dies ermöglicht es den Landwirten, noch feste Früchte zu versenden, erfordert aber ein präzises Timing. Eine zu frühe Ernte führt zu geschmacklosen Früchten; eine zu späte Ernte erschwert den Transport, insbesondere im Bio-Anbau, wo auf synthetischen Pflanzenschutz verzichtet wird. 

Laut der FAO verzeichnen Obst und Gemüse die höchsten Verlustraten und überschreiten weltweit 20 %, bevor sie überhaupt die Läden erreichen. Innerhalb dieser Kategorie sind empfindliche und verderbliche Früchte wie Steinobst besonders anfällig für mechanische Schäden und Überreife, insbesondere angesichts der hohen Temperaturen in der Saison, in der sie geerntet und versandt werden.

Hier unterscheiden sich die Produktionsmodelle erheblich:

  • Das konventionelle Modell: Die Lebensmittelindustrie hat sich diesen biologischen Grenzen durch eine frühe Ernte, Kühllagerung und die Bevorzugung von Sorten angepasst, die aufgrund ihrer Haltbarkeit anstelle ihrer organoleptischen Eigenschaften (Geruch und Geschmack) ausgewählt werden. Supermärkte üben oft Druck auf die Produzierenden aus, einheitliche und langlebige Produkte zu niedrigen Preisen zu liefern. Dieses Modell ist von einer intensiven Kühlkette und Produktionsüberschüssen abhängig, was typischerweise zu einer hohen Lebensmittelverschwendung führt und auf Kosten des Geschmacks und der Nährstoffdichte geht.
  • Das Direktverkaufsmodell: Ein Direktverkaufssystem ermöglicht es den Landwirten, diese Probleme zu lösen. Durch die bedarfsgerechte Ernte werden die Früchte zum Zeitpunkt ihrer physiologischen Reife gepflückt, eine lange Kühllagerung wird vermieden und Überproduktion wird reduziert. Dies minimiert nicht nur die Lebensmittelverschwendung, sondern bewahrt auch die Unversehrtheit des Produkts und ermöglicht fairere Preisstrukturen, die das hohe Risiko und den hohen Arbeitsaufwand des Anbaus dieser Früchte ohne synthetische Mittel widerspiegeln.

Eine praktische Anleitung zur Aufbewahrung zu Hause

Sobald das Obst bei dir zu Hause ankommt, ist die richtige Handhabung entscheidend, um seine maximale Qualität zu genießen.

  1. Reifung bei Raumtemperatur: Wenn deine Pfirsiche, Nektarinen oder Aprikosen noch fest sind, lass sie bei Raumtemperatur und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt liegen. Um zu wissen, ob ein Pfirsich reif ist, ist nicht immer die Farbe, sondern das Gefühl und der Geruch entscheidend. Du erkennst, dass sie reif sind, wenn sie bei leichtem Druck etwas nachgeben und einen duftenden Geruch verströmen.
  2. Kühlung nach der Reifung: Sobald sie reif sind, kannst du sie in den Kühlschrank legen, um ihre Haltbarkeit um einige Tage zu verlängern. Niedrige Temperaturen (insbesondere unter 8 °C) können die Geschmacks- und Strukturentwicklung bei noch nicht gereiften Früchten beeinträchtigen.
  3. Der Fall der Kirschen: Da sie nicht-klimakterisch sind, reifen Kirschen nach der Ernte nicht nach. Sie sollten sofort gekühlt werden, um ihre Frische zu erhalten.
  4. Waschen direkt vor dem Verzehr: Vermeide es, die Früchte vor der Lagerung zu waschen, da die Feuchtigkeit ihren Verderb beschleunigen kann. Wasche sie lieber direkt, bevor du sie essen möchtest.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du dein Sommerobst am besten behandelst, findest du hier einen ausführlichen Artikel dazu.

Ein widerstandsfähiges Modell für einen anfälligen Sektor

Woman farmer holding summer fruit with trees behind
Farmerin Anita Minisci, Azienda Agricola San Mauro, Italien


Die Kombination aus kurzen Saisons, hoher Klimaempfindlichkeit und dem zuvor beschriebenen Marktdruck macht den biologischen Steinobstanbau besonders anfällig. Da die klimatische Unbeständigkeit weiter zunimmt, ist ein Wandel hin zu widerstandsfähigeren Produktions- und Liefermodellen nicht nur eine Vorliebe, sondern eine Notwendigkeit. Eine direkte und transparente Lieferkette, die eine direkte Verbindung zwischen Landwirt und Verbraucher schafft, stellt diesen wesentlichen Wandel dar. Dieses Modell befähigt die Produzierenden, die Bodengesundheit in den Vordergrund zu stellen und auf Bestellung zu ernten, und sichert so eine fairere und nachhaltigere Zukunft für einen herausfordernden, aber lebenswichtigen Agrarsektor.

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Warum es entscheidend ist, Landwirte sichtbar zu machen, um regenerativ-biologische Landwirtschaft zu skalieren https://www.crowdfarming.com/blog/de/warum-es-entscheidend-ist-landwirte-sichtbar-zu-machen-um-regenerativ-biologische-landwirtschaft-zu-skalieren/ https://www.crowdfarming.com/blog/de/warum-es-entscheidend-ist-landwirte-sichtbar-zu-machen-um-regenerativ-biologische-landwirtschaft-zu-skalieren/#respond Fri, 30 May 2025 09:06:11 +0000 https://blog.cf-tech.link/blog/de/?p=26302 Was wäre, wenn jeder seinen Lieblingslandwirt benennen könnte? Wir kennen unsere Lieblingsköche und träumen davon, ihre Restaurants zu besuchen oder ihre Kochbücher zu kaufen. Aber wenn man uns bittet, einen Landwirt zu nennen, bleiben viele stumm. Diese Anonymität ist nicht nur ein Symptom eines kaputten Lebensmittelsystems – sie ist eine seiner Hauptursachen.

Um regenerativ-biologische Landwirtschaft zum neuen Standard zu machen, braucht es mehr als neue Praktiken: es braucht neue Vorbilder. Das war zentrales Gesprächsthema in unserer Podcast-Episode mit Analisa Winther, Mitbegründerin von Top 50 Farmers.

Die Dringlichkeit, regenerative Landwirtschaft zu skalieren

Regenerative-biologische Landwirtschaft umfasst Prinzipien und Praktiken, die darauf abzielen, das gesamte Ökosystem des Betriebs zu regenerieren und zu stärken. Im Zentrum stehen dabei gesunde Böden, funktionierende Wasserkreisläufe, mehr Biodiversität und Kohlenstoffbindung – mit dem Ziel, nährstoffreiche Lebensmittel im Einklang mit der Natur zu produzieren.

Derzeit werden solche Praktiken auf etwa 15 % der weltweiten Ackerfläche angewendet. Laut dem Weltwirtschaftsforum müsste dieser Anteil bis 2030 auf etwa 40 % steigen, um Klima- und Ernährungssicherheitsziele zu erreichen. Für Winther besteht ein Weg darin, die besten Landwirt sichtbar zu machen.

Top 50 Farmers, 2025 gegründet, ließ sich von der Gastronomiewelt inspirieren, in der Köche zu Berühmtheiten wurden. Jetzt verschiebt sich der Fokus: Weg vom zubereiteten Gericht, hin zu dem, was das Gericht „isst“ – den Nährstoffen im Boden und den Praktiken, die sie erzeugen. Die Landwirte sind zwischen 26 und 70 Jahre alt, mit Betrieben von 0,5 bis 4.000 Hektar Fläche.

Allzu oft wird regenerative Landwirtschaft als jung, modern und kleinräumig wahrgenommen – als Nische. Damit schließen wir jedoch genau die Menschen aus, die wir für den Wandel brauchen: diejenigen, die seit Jahrzehnten konventionell wirtschaften, offen für Veränderung sind, aber nicht wissen, wie sie beginnen sollen. Indem Top 50 Farmers Geschichten über Generationen, Betriebsgrößen und Methoden erzählt, entsteht ein Bild der regenerativen Bewegung, das inklusiv, bodenständig und greifbar ist.

Warum Sichtbarkeit zählt

Sichtbarkeit hat konkrete wirtschaftliche Folgen. Wenn Landwirte zu bekannten Namen werden, steigt der Wert ihrer Produkte – ebenso wie die Standards, die dahinterstehen.
Sichtbarkeit kann Einfluss auf Politik haben, neue Märkte eröffnen und die Bindung zur Gemeinschaft stärken.

Sie durchbricht auch den Kreislauf, der Anonymität, Entfremdung und Entwertung in unserem Lebensmittelsystem fördert. Cristina, unsere Leiterin für Wirkung und Nachhaltigkeit und Podcast-Co-Moderatorin, drückte es so aus: „Wenn du als Landwirt für anonyme Konsumenten über große Vertriebsketten wie Supermärkte produzierst, bist du selten zur Rechenschaft verpflichtet. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand dein Produkt zu dir zurückverfolgt, ist minimal.“

Aber mit einem Namen, einem Gesicht und einer Geschichte verändert sich die Beziehung: Es entsteht Verbindlichkeit – von beiden Seiten. Kunden müssen keine fairen Preise zahlen und unperfekte Produkte akzeptieren. Landwirte verpflichten sich im Gegenzug zu Qualität und Transparenz – sie sind sichtbar und greifbar. Das Ergebnis: mehr Vertrauen, tiefere Beziehungen (z. B. über Adoptionsmodelle) und letztlich bessere Lebensmittel und nachhaltigere Landwirtschaft.

„Genau deshalb sind Modelle wie Direktvermarktung, Adoptionsprogramme oder Agrotourismus so wichtig. Sie sind nicht nur Marketinginstrumente. Sie schaffen langfristige, gegenseitige Bindung.“ – Analisa Winther

Regeneration ist ein Weg, kein Ziel

Auch wenn wir bei CrowdFarming eine klare Vorstellung davon haben, was regenerativ-biologische Landwirtschaft bedeutet und wie sie mit Bio-Zertifizierung zusammenspielt – es gibt keinen branchenweiten Konsens darüber, was einen „regenerativen“ Betrieb ausmacht. Es gibt keine festen Linien – und genau das ist sowohl die Herausforderung als auch die Stärke der Bewegung.

Wie Analisa sagte: „Regenerativ ist kein Ziel, sondern eine Denkweise, eine Philosophie und ein Ansatz.“ Die Landwirte der Top 50 befinden sich an unterschiedlichen Punkten ihres Weges – einige stehen ganz am Anfang, andere führen generationsübergreifende Praktiken fort. Was sie eint, ist der Wille zu lernen, sich anzupassen und mit der Natur zu arbeiten.

Nicht Perfektion steht im Mittelpunkt, sondern die Richtung. Die Gemeinschaft, die entsteht, bietet Raum zum Austausch und gegenseitiges Lernen. Und wie wir alle wissen: Es gibt keinen besseren Weg, etwas zu lernen, als mit jemandem zu sprechen, der es schon ausprobiert hat.

Der Weg nach vorn: Inspiration und Infrastruktur

Unsere gemeinsame langfristige Vision ist ambitioniert, aber notwendig: „Regenerativ-biologische Landwirtschaft wird wieder zum Standard in der Branche.“

Dafür braucht es nicht nur kulturellen Wandel, sondern auch systemische Unterstützung:
Mehr politiknahe Instrumente, besseren Zugang zu Wissen, Finanzierungsmodelle, echte Kooperation – und Sichtbarkeit. Denn je öfter wir die Menschen sehen, die unsere Lebensmittel anbauen – nicht als gesichtslose Lieferanten, sondern als Innovator, Unternehmer und Vorbilder –, desto mehr verstehen wir, worum es geht.

Wenn Landwirte aus allen Regionen und Kontexten den Mut fassen, ihre Geschichten in ihre Gemeinschaften zurückzutragen, dann kann das der Anfang eines Mindset-Wandels sein.

„Wir wollen nicht den ‚besten‘ Landwirt küren. Es gibt kein ‚bestes‘. Was zählt, ist zu zeigen, wie vielfältig regeneratives Handeln bereits heute aussieht – sei es auf einem halben Hektar in Litauen oder auf 4.000 Hektar in Frankreich. Was zählt, ist das Spotlight, damit andere sich selbst in der Geschichte wiederfinden können.“ – Analisa Winther

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Willkommen, Frühling! https://www.crowdfarming.com/blog/de/willkommen-fruehling/ https://www.crowdfarming.com/blog/de/willkommen-fruehling/#respond Thu, 03 Apr 2025 15:00:38 +0000 https://blog.cf-tech.link/blog/de/?p=26052 mit dem Frühling beginnt die schönste, aber gleichzeitig auch die entscheidendste Jahreszeit für die meisten Obstbäume in Europa. In dieser Zeit hat das Wetter mehr Einfluss auf die Menge und Qualität der Ernte als zu jeder anderen Jahreszeit.

Wie beeinflussen Wetterereignisse im Frühling die kommende Ernte?

Steigen die Temperaturen zu schnell, kann die Hitze die Blüten von Obstbäumen wie Mandelbaum (Prunus dulcis), Kirschbaum (Prunus avium) und Birnbaum (Pyrus communis) schädigen. Vertrocknen die Blüten, bleibt die Bestäubung aus, was die Fruchtbildung und somit auch die Ernte verringert.

Zu niedrige Temperaturen können jedoch genauso problematisch sein. Spätfröste treffen besonders Pfirsichbäume (Prunus persica), Aprikosenbäume (Prunus armeniaca) und Weinreben (Vitis vinifera), da sie das Blütengewebe schädigen und Ernteausfälle verursachen. In Regionen mit häufigen Frösten setzen Landwirte auf Schutzmaßnahmen wie Beregnung oder Heizsysteme, um Schäden zu minimieren.

Auch starke Regenfälle haben Folgen – nicht nur für Obstbäume, sondern auch für Bestäuber. Heftiger Regen kann den Nektar von den Blüten abwaschen, wodurch Bienen und andere Insekten weniger Nahrung finden. Das wirkt sich sowohl auf die Bestäubung der Pflanzen als auch auf die Honigproduktion aus, denn Honigbienen (Apis mellifera) sind auf Nektar als Hauptenergiequelle angewiesen.

Doch der größte Schaden für unsere Felder in Europa kommt nicht von diesen Wetterereignissen, sondern vom Einsatz synthetischer Pestizide.

Bestäuber und biologische Landwirtschaft

Der Frühling spielt auch eine wichtige Rolle für Bestäuber. Neben Bienen und Hummeln (Bombus spp.) spielen auch Schmetterlinge (Lepidoptera), Schwebfliegen (Syrphidae) und bestimmte Käferarten eine wichtige Rolle für die Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen. Ohne diese Insekten wäre die landwirtschaftliche Produktion stark eingeschränkt – mit Risiken für Ernährungssicherheit und Artenvielfalt.

Wenn ein konventioneller Landwirt Pestizide auf seine Bäume sprüht, gelangen sie auch auf die Bienen – direkt oder indirekt über den mit Rückständen belasteten Nektar. Das beeinträchtigt ihre Orientierung und Überlebensrate und trägt zum weltweiten Rückgang der Bienenpopulation bei. Ökologischer Anbau schafft dagegen eine gesunde Umgebung, indem er auf diese Schadstoffe verzichtet und die Blütenvielfalt fördert.

Durch Adoptionen erhalten Landwirte einen fairen Preis, der ihnen den Bio-Anbau ermöglicht. So sichern sie nicht nur ihre Ernte, da sie diese durch die Adoptionen besser vorausplanen können, Ernteverluste reduzieren und ihre Ressourcen effizienter einsetzen, sondern tragen auch zum Erhalt der Ökosysteme und ihrer Bestäuber bei.

Einen schönen Frühling – bis zur nächsten Saison!

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Ein knapper Ausgang für die Agence Bio in Frankreich https://www.crowdfarming.com/blog/de/entfernt-sich-die-franzoesische-politik-von-der-unterstuetzung-des-oekologischen-landbaus/ https://www.crowdfarming.com/blog/de/entfernt-sich-die-franzoesische-politik-von-der-unterstuetzung-des-oekologischen-landbaus/#respond Thu, 23 Jan 2025 16:36:12 +0000 https://blog.cf-tech.link/blog/de/?p=25593 Die Abschaffung der „Agence Bio“ (Öko-Agentur)

Wir starteten das Jahr voller Energie und Hoffnung nach den Screenings unseres Dokumentarfilms in Paris und Berlin. Wir hatten die Gelegenheit, mit zentralen Akteuren der Branche darüber zu diskutieren, wie regenerative Bio-Landwirtschaft in größerem Maßstab umgesetzt werden kann. Doch der Monat brachte weniger erfreuliche Nachrichten: Der französische Senat verabschiedete einen Änderungsantrag, der die Abschaffung der Agence Bio vorsah – der nationalen Agentur, die für die Förderung und Entwicklung des ökologischen Landbaus in Frankreich zuständig ist.

Dieser Änderungsantrag wurde inzwischen zurückgenommen, doch er hat uns zum Nachdenken gebracht – darüber, wie Regierungen biologische Landwirtschaft und Umweltfragen priorisieren. Die Nachricht löste bei Branchenakteuren große Besorgnis aus und wurde – wenig überraschend – nicht gut aufgenommen von all jenen, die an eine notwendige ökologische und regenerative Agrarwende glauben.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 spielt die Agence Bio eine zentrale Rolle bei der Koordination und Förderung des ökologischen Landbaus. Sie informierte die Öffentlichkeit über die Vorteile biologischer Landwirtschaft, koordinierte Akteure innerhalb der Branche, analysierte wirtschaftliche Daten und förderte Innovationen durch finanzielle Unterstützung. Über zwei Jahrzehnte hinweg wurde diese Organisation zu einer tragenden Säule der Bio-Landwirtschaft. Sie unterstützte Landwirte bei der Umstellung auf umweltfreundliche Praktiken und sensibilisierte Verbraucher für nachhaltige Entscheidungen.

Der Vorschlag zur Abschaffung der Agence Bio war Teil des Haushaltsentwurfs für 2025. Laut der Regierung sollte diese Maßnahme dazu beitragen, öffentliche Ausgaben zu senken, da die jährliche Subvention von 2,9 Millionen Euro als „nicht essenziell“ angesehen wurde. Die Verlagerung der Aufgaben der Agence Bio auf andere Institutionen wie FranceAgriMer wurde als Lösung präsentiert, um Verwaltungsüberschneidungen zu vermeiden. Zudem schien der jüngste Rückgang der Verkäufe von Bio-Produkten diese Entscheidung zu beeinflussen – als ob die Förderung des Bio-Sektors nicht mehr als strategisch wichtig erachtet würde. Aber sollte nicht genau das Gegenteil der Fall sein? Wenn man ein Ziel nicht erreicht, macht es doch mehr Sinn, sich stärker dafür einzusetzen, anstatt es einfach aufzugeben.

Die Konsequenzen dieser Abschaffung wären für den Bio-Sektor dramatisch gewesen. Kurzfristig hätte das Fehlen einer zentralen Koordination dazu geführt, dass Initiativen fragmentiert und weniger wirksam geworden wären. Für Landwirte hätte dies ein negatives Signal gesendet und Investitionen in die Bio-Umstellung unattraktiver gemacht. Langfristig hätte dies Frankreichs Ziel gefährdet, den Anteil der ökologisch bewirtschafteten Agrarflächen bis 2027 auf 18 % zu erhöhen, und die ökologischen Verpflichtungen des Landes untergraben.

Die Gründung der Agence Bio in Frankreich war eine wegweisende Initiative in Europa, denn nur wenige andere Länder haben vergleichbare Organisationen, die aktiv biologische Landwirtschaft unterstützen. In Deutschland fördert das Programm „Ökologischer Landbau“ sowohl Erzeuger als auch Verbraucher, während in Spanien jede Region ihre eigenen Programme über spezifische Ausschüsse verwaltet. In Italien konzentrieren sich nationale Kampagnen besonders auf die Verbraucheraufklärung. Trotz dieser Bemühungen profitieren nur wenige dieser Strukturen von der nationalen Koordination und Zentralisierung, wie sie die Agence Bio bot.

Diese Entscheidung hätte Frankreichs Position als führendes Bio-Land in Europa geschwächt. Im Jahr 2022 bewirtschaftete das Land rund 2,9 Millionen Hektar biologisch – das entsprach 17 % der gesamten ökologischen Anbaufläche in der EU, dem höchsten Anteil unter den Mitgliedstaaten.

Zudem hätte diese Abschaffung das Ziel des Europäischen Green Deals gefährdet, bis 2030 einen Anteil von 25 % Bio-Landwirtschaft zu erreichen. Ganz zu schweigen davon, dass ein solcher Rückschritt ein negatives Signal bezüglich Frankreichs Engagement für nachhaltige Entwicklung gesendet hätte.

Angesichts dieser Situation wird erneut deutlich, dass kollektives Engagement und Druck von Marken, Organisationen, NGOs und der breiten Öffentlichkeit entscheidend sind, um unsere Regierung zur Verantwortung zu ziehen. Das erinnert mich an die Gespräche der letzten Woche in Paris: Wir diskutierten darüber, dass politische Entscheidungen oft nicht mit den Bedürfnissen der Basis übereinstimmen und eher nachziehen als vorangehen. Wir sprachen darüber, dass wir aufhören müssen, Konsumenten als „die Anderen“ zu betrachten – schließlich sind wir alle Konsumenten. Und dass wir die Begriffe „Konsument“ und „Bürger“ stärker miteinander verknüpfen müssen, um die Kraft und die entscheidende Rolle des Konsums besser zu verstehen.

Glücklicherweise haben sich diesmal die Akteure des Bio-Sektors zusammengeschlossen und dafür gesorgt, dass die Abschaffung nicht umgesetzt wurde – und tatsächlich wurde der Beschluss recht schnell zurückgenommen. Doch auch wenn es manchmal so scheint, als würden Politiker immer einige Schritte hinterherhinken und die dringend benötigten Fortschritte in der ökologischen Transformation eher von Marken, Konsumenten und Landwirten vorangetrieben werden, müssen wir alle weiterhin laut bleiben, über diese entscheidenden Themen sprechen und unsere Abgeordneten und Regierungen mobilisieren, damit unsere Politik in die richtige Richtung gelenkt wird.

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Unser Saison-Kalender für 2025 https://www.crowdfarming.com/blog/de/unser-saison-kalender-fuer-2025/ https://www.crowdfarming.com/blog/de/unser-saison-kalender-fuer-2025/#respond Thu, 09 Jan 2025 09:53:55 +0000 https://blog.cf-tech.link/blog/de/?p=25516 Downloade dir den Kalender hier

„Mit Geduld kommt alles zu seiner Zeit.“

Edouard René de Laboulaye

Europas Vielfalt an klimatischen und landschaftlichen Bedingungen ermöglicht es uns, eine große Auswahl an Produkten anzubauen und das ganze Jahr frisches Obst und Gemüse zu genießen. 

So können wir auf Importe aus anderen Kontinenten und auch auf künstliche Produktions-, Reifungs- oder Kühlmethoden verzichten. Das reduziert den CO₂-Fußabdruck und die Lebensmittelverschwendung, die bei der künstlichen Konservierung entstehen. 

Indem du saisonales Obst und Gemüse isst, unterstützt du die Arbeit der Landwirte und förderst eine Agrarlandschaft, die mit ihrer Herkunft, ihren heimischen Sorten und ihrer Kultur verankert ist.



Mit unserer Leidenschaft für biologische und regenerative Lebensmittel, direkt vom Landwirt, tragen wir gemeinsam zu gesünderen und lebendigeren Böden bei.

Unser Kalender hilft dir nicht nur bei der Planung deines Alltags, sondern zeigt dir auch, welches Obst und Gemüse gerade Saison hat.


Wir wünschen dir ein fruchtiges 2025!

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Clementinen: Wahrheit vs. Mythos https://www.crowdfarming.com/blog/de/clementinen-wahrheit-vs-mythos/ https://www.crowdfarming.com/blog/de/clementinen-wahrheit-vs-mythos/#respond Mon, 02 Dec 2024 16:52:07 +0000 https://blog.cf-tech.link/blog/de/?p=25028 Die Clementinen-Saison ist da (von Ende Oktober bis Anfang Februar), und viele von uns genießen ihre Bestellungen von frischen, saftigen Clementinen. Doch manche Eigenschaften dieser Früchte werfen möglicherweise Fragen auf, wenn sie nicht den üblichen Erwartungen entsprechen. Ob es um ihre Farbe, Größe, ihren Geschmack oder die Schälbarkeit geht – wir sind hier, um alles aufzuklären, damit du die Schönheit und Vielfalt dieser Frucht genießen kannst.

Warum sind manche Clementinen grün?

Die grüne Farbe von Clementinen ist völlig natürlich und bedeutet nicht, dass sie unreif sind. Clementinen werden orange, wenn sie kühleren Temperaturen ausgesetzt sind, da sie das Chlorophyll in ihrer Schale abbauen. In wärmeren Regionen, wie im Süden Spaniens, wo unsere Landwirte sie anbauen, verläuft dieser Prozess langsamer, wodurch einige Clementinen grüne Flecken behalten, obwohl sie vollständig reif sind.
Unsere Landwirte ernten nur Früchte, die vollständig gereift sind. Sei  also unbesorgt: Grüne Clementinen sind genauso süß und lecker wie orangefarbene!

Clementinen mit oder ohne Kerne

Ob Clementinen Kerne haben oder nicht, hängt von der Sorte und dem Bestäubungsprozess ab. Kernlose Clementinen bedeuten nicht, dass sie gentechnisch verändert oder nicht biologisch sind. Tatsächlich bieten wir viele biologische kernlose Sorten an. Mehr darüber, warum einige Früchte keine Kerne haben, erfährst du in unserem Blogartikel.

Warum sind sie zu Beginn der Saison manchmal sauer?

Die ersten Clementinen der Saison können leicht sauer schmecken, da das Gleichgewicht zwischen Zucker und Säuren in der Frucht noch nicht vollständig entwickelt ist. Im Laufe der Saison steigt der Zuckergehalt, was zu dem süßen Geschmack führt, den wir mit Clementinen in der Hochsaison verbinden.
Wenn du süßere Clementinen bevorzugst, empfehlen wir, später in der Saison zu bestellen, wenn ihre natürliche Süße voll entwickelt ist.

Clementinen vs. Mandarinen: Was ist der Unterschied?

Clementinen sind eine spezielle Art von Mandarinen, aber nicht alle Mandarinen sind Clementinen. Clementinen sind kleiner, meist kernlos und leichter zu schälen als andere Mandarinensorten.
Innerhalb der Kategorie Clementinen gibt es auch verschiedene Sorten, jede mit einzigartigen Eigenschaften. Manche sind süßer, saftiger oder haben eine andere Textur.
Mehr dazu erfährst du in unserem Blogartikel über Zitrusfrucht-Sorten.

Warum sind sie unterschiedlich groß?

Bei CrowdFarming beurteilen wir Obst nicht nach seiner Größe. Die konventionelle Lebensmittelversorgungskette hat in dieser Hinsicht sehr hohe Standards und verschwendet oft einwandfreies Obst aufgrund seines Aussehens oder seiner Größe. Um diese Verschwendung zu vermeiden, und da wir wissen, dass die Größe keinen Einfluss auf Qualität oder Geschmack hat, sortieren wir Obst nicht nach Ästhetik aus. Darüber hinaus verwenden unsere Landwirte keine chemischen Düngemittel oder Wachstumsregulatoren, um Obst mit einheitlicher Größe zu produzieren. Stattdessen wachsen die Clementinen auf natürliche Weise, was bedeutet, dass ihre Größe je nach Wetter, Alter der Bäume und Sorte variieren kann.

Warum sind manche Clementinen schwer zu schälen?

Die Schälbarkeit hängt von der Sorte und der Frische der Frucht ab. Clementinen zu Beginn der Saison haben oft eine dünnere, festere Schale, was sie etwas schwieriger zu schälen macht. Im Laufe der Saison löst sich die Schale leichter, was sie einfacher von Hand schälbar macht.


Tipp: Roll eine Clementine vorsichtig zwischen deinen Händen, bevor du sie schälst – das kann helfen, die Schale zu lockern!

Die Clementinen unserer Landwirte sind ein wahrer Ausdruck der Vielfalt der Natur, und ihre einzigartigen Merkmale sind Teil ihres Charmes. Ob grün oder orange, klein oder groß, mit oder ohne Kerne – sie werden mit Sorgfalt und Respekt für die Umwelt angebaut.
Wir hoffen, dass dieser Artikel deine  Fragen beantwortet und dir hilft, deine Clementinen in vollen Zügen zu genießen. Solltest du weitere Fragen haben, steht dir unser Kundenservice jederzeit zur Verfügung.

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Diese Avocadosorten werden in Europa angebaut https://www.crowdfarming.com/blog/de/diese-avocadosorten-werden-in-europa-angebaut/ https://www.crowdfarming.com/blog/de/diese-avocadosorten-werden-in-europa-angebaut/#respond Thu, 07 Nov 2024 12:17:50 +0000 https://blog.cf-tech.link/blog/de/?p=24944 Heutzutage ist die Avocado ein Grundnahrungsmittel in vielen europäischen Küchen, aber das war nicht immer so. Der Anbau von Avocados in Europa begann Mitte des 20. Jahrhunderts, genauer gesagt in den 1960er Jahren. Obwohl die Avocado ursprünglich aus Mittelamerika stammt, gibt es in Europa einige Gebiete, in denen die Temperaturen für ihren Anbau ideal sind, ähnlich wie in ihrer Heimat. Da Avocados weltweit immer beliebter werden, entscheiden sich auch immer mehr europäische Landwirte für ihren Anbau. In unserer CrowdFarming Community gibt es 16 Avocado-Bauern in Spanien, Frankreich (Korsika) und Italien, von denen jeder andere Sorten anbaut, die für ihn am besten geeignet sind. Insgesamt werden in Europa etwa 10 verschiedene Avocadosorten angebaut. 

Verschiedene Sorten von Avocados: 

Avocados können in zwei Familien eingeteilt werden: grüne, glattschalige Avocados und rauschalige Avocados, die schwarz reifen. Zu den glattschaligen Sorten gehören Bacon, Fuerte, Ettingher, Zutano und Reed, zu den rauschaligen Maluma Hass, Hass, Gween und Lamb Hass. Die meisten dieser Sorten sind das Ergebnis einer Kreuzung/Selektion durch Agronomen.

Glattschalige Avocados: 

1. Bacon-Avocado

  • Erntezeit: Oktober bis Dezember
  • Eigenschaften: Die Bacon-Avocado ist eine grünhäutige Sorte mit dünner, leicht zu schälender Schale und ovaler Form. Sie hat einen leichteren, milderen Geschmack als andere Sorten und eine weiche Textur, die sie ideal für frische Salate und Sandwiches macht. Die Erntezeit überschneidet sich mit der von Fuerte, sodass sie sich im Herbst besonderer Beliebtheit erfreut.

2. Fuerte-Avocado

  • Erntezeit: November bis Februar
  • Eigenschaften: Die Fuerte-Avocado ist bekannt für ihre glatte, grüne Schale, die auch im reifen Zustand grün bleibt. Sie ist eine klassische Sorte mit birnenähnlicher Form. Ihr Fruchtfleisch ist etwas weniger cremig als das der Sorte Hass, hat aber einen erfrischenden und delikaten Geschmack. Sie wird meist in den kühleren Monaten geerntet und ist eine Alternative für alle, die einen leichteren und milderen Geschmack suchen.

3. Zutano-Avocado (wird nicht über CrowdFarming verkauft)

  • Erntezeit: September bis Dezember
  • Eigenschaften: Die Zutano-Avocado hat eine glänzende, dünne Schale und ist für ihre leicht wässrige Textur bekannt. Ihr milder Geschmack und ihr hoher Feuchtigkeitsgehalt unterscheiden sie von den gehaltvolleren Sorten Hass oder Fuerte. Diese Sorte ist ideal für alle, die eine leichtere, weniger cremige Avocado bevorzugen, und wird häufig für Salate und Salsas verwendet. Ihre Erntezeit beginnt früh im Herbst. Damit gehört sie zu den ersten Avocados der Saison.

4. Ettinger-Avocado (wird nicht über CrowdFarming verkauft)

  • Erntezeit: September bis November
  • Eigenschaften: Die Ettinger-Avocado hat eine hellgrüne, glänzende Schale und eine längliche, birnenförmige Form. Das Fruchtfleisch ist weich und mild und hat eine leichtere Textur. Diese Sorte wird besonders wegen ihres hohen Wassergehalts und ihres feinen Geschmacks geschätzt, was sie zu einer erfrischenden Wahl für Salate macht. Mit der Ernte im Frühherbst beginnt in Spanien die Avocadosaison.

Rauschalige Avocados:

1. Hass-Avocado

  • Erntezeit: November bis März
  • Eigenschaften: Die Hass-Avocado ist wohl die bekannteste Sorte. Bei CrowdFarming ist sie als „Königin des Winters“ bekannt. Sie hat eine dunkle, unebene Schale, die im reifen Zustand fast schwarz ist. Ihre cremige, buttrige Textur und ihr reicher, nussiger Geschmack machen sie zu einer beliebten Zutat in Salaten, Guacamole und Aufstrichen.
     

2. Gwen-Avocado

  • Erntezeit: Januar bis März
  • Eigenschaften: Gwen-Avocados sind etwas größer als die Hass-Avocados und haben eine reichhaltige, cremige Textur mit butterartigem Geschmack. Die Schale ist dicker, lässt sich aber leicht schälen. Gwen wird normalerweise für Salate und Gerichte verwendet, bei denen der Avocadogeschmack besonders gut zur Geltung kommen soll.

4. Lamb-Hass-Avocado

  • Erntezeit: April bis Juni
  • Eigenschaften: Diese Sorte wird im Frühjahr in Spanien angebaut und hat ein ähnliches Textur- und Geschmacksprofil wie die klassische Hass-Avocado, ist aber in der Regel größer. Lamb-Hass-Avocados haben eine dickere, rauere Schale, die mit zunehmender Reife dunkler wird. Ihr reichhaltiges, cremiges Fruchtfleisch macht sie zur perfekten Zutat für eine Vielzahl von Sommergerichten, von Smoothies bis hin zu Avocado-Toasts.

4. Reed-Avocado

  • Erntezeit: April bis Juni
  • Eigenschaften: Die Reed-Avocado ist einzigartig mit ihrer runden Form und ihrer dicken, grünen Schale, die bei der Reife unverändert bleibt. Sie ist größer als die meisten anderen Sorten und hat eine reichhaltige, cremige Textur mit einem butterartigen Geschmack, sodass sie ideal für Aufstriche und Dips ist. Da sie im Sommer geerntet wird, ist sie eine frische Alternative in den wärmeren Monaten, wenn andere Sorten nicht verfügbar sind.

5. Maluma-Hass-Avocado

  • Erntezeit: Oktober bis November
  • Eigenschaften: Maluma Hass ist eine relativ neue Sorte, die ursprünglich aus Südafrika stammt, jetzt aber auch in Spanien angebaut wird. Sie ähnelt in Geschmack und Konsistenz der Sorte Hass, wächst aber schneller und trägt größere Früchte. Sie hat die typische dunkle, unebene Schale und einen reichen, nussigen Geschmack, der sie zu einer beliebten Wahl für Guacamole und Aufstriche macht.

6. Pinkerton-Avocado 

  • Erntezeit: Dezember bis Februar
  • Eigenschaften: Die Pinkerton-Avocado ist bekannt für ihre längliche Form und ihre unebene grüne Schale, die während der Reifung meist grün bleibt. Im Inneren hat sie einen kleinen Kern und viel cremiges Fruchtfleisch mit einem reichen, leicht nussigen Geschmack. Diese Sorte ist früher in der Saison erhältlich, vom Winter bis zum Frühlingsanfang, und daher eine beliebte Wahl, um die Zeit zwischen den Jahreszeiten zu überbrücken. Aufgrund ihres hohen Ölgehalts haben Pinkertons eine weiche, butterartige Konsistenz.

Zum Schluss noch zwei Erläuterungen zur Haltbarkeit von Avocados, da es beim Kauf Unklarheiten geben kann … 

Nicht alle Avocadoschalen werden schwarz, wenn sie reif sind

Wann eine Avocado reif ist, hängt stark von der jeweiligen Sorte ab. Nur die Sorten Hass, Lamb Hass, Gween und Maluma verfärben sich während ihrer Reifung dunkel. Ob eine Avocado reif ist, erkennt man am besten daran, dass sie bei Berührung leicht nachgibt. (Mehr darüber, wie du die Reife deiner Avocado erkennst und wie du deine Avocado reifen und lagern kannst, erfährst du in unserem Blogbeitrag hier).

Avocados sind klimakterische Früchte

Avocados sind klimakterische Früchte, was bedeutet, dass sie noch im festen Zustand vom Baum geerntet werden. Sie schließen ihren Reifeprozess erst nach der Ernte ab, im Gegensatz zu nichtklimakterischen Früchten, die nach der Ernte nicht mehr reifen. Unsere Landwirte wollen ihren Kunden Qualitätsprodukte liefern und warten deshalb auf den perfekten Erntezeitpunkt. Mit Hilfe unserer Agronomen messen sie den Fettgehalt der Früchte, um zu wissen, wann sie reif sind. Daher kann die Saison manchmal früher oder später als erwartet beginnen. Letztlich entscheidet die Natur. 

Dies sind die verschiedenen Avocadosorten, die in Europa angebaut werden. Neben diesem Artikel über die verschiedenen Sorten haben wir noch viele weitere Informationen über Avocados. Wir behandeln das Thema ausführlich in unserem Artikel über die Lagerung und Reifung von Avocados, in unserer Dokumentarfilm über ihren Wasserverbrauch, in unserer Podcast-Episode über die Auswirkungen auf die Umwelt und in unserem Artikel über tropische Nutzpflanzen in Europa.


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Sind Bio-Lebensmittel wirklich teurer?  https://www.crowdfarming.com/blog/de/sind-bio-lebensmittel-wirklich-teurer/ https://www.crowdfarming.com/blog/de/sind-bio-lebensmittel-wirklich-teurer/#respond Fri, 25 Oct 2024 10:28:54 +0000 https://blog.cf-tech.link/blog/de/?p=24907 Wenn man durch einen Supermarkt schlendert und sich dort die Bio-Produkte ansieht, kann man sich durchaus die Frage stellen, warum man für denselben Apfel mehr bezahlen sollte. Aber bevor du nach der (manchmal) billigeren und nicht-biologischen Alternative greifst, sollten wir zuerst einen Blick hinter die Kulissen werfen. Denn Vorsicht: Herkömmliche Lebensmittel schonen deinen Geldbeutel vielleicht gar nicht so sehr, wie es zunächst scheinen mag. Tatsächlich enthalten sie eine ganze Reihe von versteckten Kosten, die du bereits bezahlst – nur eben nicht an der Kasse. 

Im Bericht „The-Hidden-Cost-of-UK-Food“ des Sustainable Food Trust wurde festgestellt, dass die Lebensmittel, die die Menschen im Vereinigten Königreich konsumieren, sie fast doppelt so viel kosten, wie auf ihrem Kassenbon steht. Aus dieser Studie ging hervor, dass pro 1 £, der im Vereinigten Königreich an der Kasse ausgegeben wurde, zusätzlich 1 £ an einer zunächst verborgenen Stelle ausgegeben wurde. 

Die wahren Kosten von nicht-biologischen Lebensmitteln: Was sie dir nicht sagen

Stell dir vor, du kaufst ein Auto für einen spottbilligen Verkaufspreis, musst es aber nun ständig reparieren lassen, außerdem verschmutzt es die Umwelt und zehrt auf Dauer deine Ersparnisse auf. So ungefähr verhält es sich auch mit nicht-biologischen Lebensmitteln. Du sparst vielleicht ein paar Cent im Geschäft, aber überall lauern versteckte Kosten. Sehen wir uns das alles im Detail an:

1. Kosten für die Säuberung der Umwelt:

Die nichtökologische Landwirtschaft ist stark auf synthetische Pestizide und Düngemittel angewiesen. Diese werden nicht alle von den Pflanzen absorbiert oder vom Boden aufgenommen, sondern fließen in Wasserscheiden, und können zu einer schlechteren Bodenqualität, Wasserverschmutzung und einem Verlust der biologischen Vielfalt führen. Was du dabei beachten solltest: Die Kosten für die Beseitigung dieser Schäden trägst auch du. Die Europäische Union gibt jährlich 2,5 Milliarden Euro für die Reinigung von mit Pestiziden und Düngemitteln kontaminiertem Wasser aus (EU Science Hub). Diese versteckten Kosten werden in Form von Steuern, Umweltschäden (dem Verlust von natürlichen Ressourcen wie sauberer Luft und sauberem Wasser und einer gesunden Umwelt, die für das menschliche Wohlergehen unerlässlich sind) und teureren Wasserrechnungen an dich weitergegeben. 

2. Ausgaben im Gesundheitssystem, die man zunächst nicht auf dem Schirm hat:

Die Chemikalien, von denen wir gerade gesprochen haben? Sie fließen nicht nur in Wasserscheiden. Sie können sich auch ihren Weg in dein Essen, dein Wasser und in die Luft bahnen und damit die menschliche Gesundheit schädigen. Pestizide wurden bereits mit einer ganzen Reihe von gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht, von neurologischen Erkrankungen bis hin zu Krebs. Im Rahmen des Berichts der FAO über „The state of food and agriculture 2023“ stellte sich heraus, dass dabei jedes Jahr 11.000 Milliarden Dollar an Kosten im Zusammenhang mit der Gesundheitsversorgung entstehen, hauptsächlich aufgrund landwirtschaftlicher und industrieller Verschmutzung.

Es wurde sogar eine neue Analyse der wahren Kosten von 154 Ländern vorgestellt, aus der vorläufige Schätzungen der „quantifizierten versteckten Kosten“ der Agrar- und Lebensmittelsysteme hervorgehen. Die Analyse ergab, dass die (ökologischen, sozialen und gesundheitlichen) quantifizierten versteckten Kosten der Agrar- und Lebensmittelsysteme im Jahr 2020 weltweit ca. 12,7 Billionen Dollar betrugen, was fast 10 Prozent des weltweiten BIP in Kaufkraftparität entspricht.  Dies unterstreicht die unbestreitbar dringliche Notwendigkeit, diese Kosten bei der Entscheidungsfindung im Rahmen der Transformation der Agrar- und Lebensmittelsysteme zu berücksichtigen.

3. Subventionen – AUCH BEKANNT ALS: der versteckte Rabatt:

Die EU gibt 1/3 ihres Budgets für Agrarsubventionen aus, bei denen dringend ein radikales Umdenken stattfinden muss. Einfach gesagt, ist das System so gestaltet, dass man mehr Geld bekommt, wenn man mehr Land bewirtschaftet. Wer häufig von diesen Subventionen profitiert, sind Bewirtschafter großer Ländereien, die auf ihren Feldern im großen Maßstab und auf herkömmliche Weise Mais und Soja anbauen, die anschließend als Tierfutter genutzt werden. Anstatt einen Wandel hin zu regenerativeren und ökologischeren Anbaumethoden zu fördern, die gleichsam die Widerstandsfähigkeit der Landwirte erhöhen, ihre Abhängigkeit von chemischen Produkten verringern und die Qualität der Lebensmittel verbessern würden, senken diese Subventionen künstlich die Lebensmittelpreise, wodurch sie billiger erscheinen, als sie wirklich sind, wodurch schließlich ein eigentlich kaputtes Agrar- und Lebensmittelsystem aufrechterhalten wird. Glücklicherweise wird das europäische Agrarsubventionssystem (die Gemeinsame Agrarpolitik) derzeit einer Überprüfung unterzogen, sodass wir hoffen dürfen, dass bald einige wichtige Änderungen umgesetzt werden.

4. Klimawandel: das ultimative Preisschild:

Das derzeitige Agrar- und Lebensmittelsystem spielt eine wichtige Rolle bei den Treibhausgasemissionen, bei der Abholzung der Wälder, der Verschlechterung der Bodenqualität und der Überbeanspruchung des Wassers. Was uns alle, wenig überraschend, wiederum viel Geld kostet (ganz zu schweigen von den damit verbundenen sozialen und Umweltauswirkungen). Überschwemmungen, Dürren und Flächenbrände schaden der Nahrungsmittelproduktion, treiben die Preise in die Höhe und gefährden die Landwirte. Laut dem FAO-Bericht könnte die Lebensmittelproduktion in den nächsten 25 Jahren um 12 % sinken, wenn die Ackerflächen weiterhin schlechter werden, was zu einem Anstieg der Lebensmittelpreise um 30 % führen würde.  Regenerativ-organische Anbaumethoden tragen jedoch zu einem gesunden Boden bei und machen die Landwirtschaft widerstandsfähiger, was eine direkte Wirkung auf unsere Wirtschaft und die globalen CO2-Emissionen entfaltet.

 

Quelle:: Bericht der FAO „The state of food and agriculture 2023

Ist Bio damit wirklich so teuer?

Natürlich sieht der Preis auf den ersten Blick etwas höher aus. Aber wenn man die Kosten dazurechnet, die wir bereits zahlen – mit unseren Steuern, mit der Umweltzerstörung, der Verschlechterung der öffentlichen Gesundheit und den Auswirkungen auf das Klima – sehen nicht-biologische Lebensmittel auf einmal nicht mehr wie Schnäppchen, sondern wie eine tickende Zeitbombe aus.

Das bestehende Lebensmittelsystem schadet den Landwirten. Niedrige Lebensmittelpreise zwingen die Landwirte zu Kostensenkungen und einer Intensivierung der Produktion ihrer Erzeugnisse, sodass sie in einem Kreislauf aus Umweltzerstörung und finanzieller Unsicherheit gefangen sind. Deshalb müssen wir das Lebensmittelsystem dringend überdenken und Maßnahmen wie die folgenden ergreifen:

  • Umleitung öffentlicher Subventionen zur Unterstützung der Landwirte bei der Umstellung auf ökologische und regenerative Praktiken, etwa durch finanzielle Anreize, Schulungen und andere relevante Mittel.
  • Neben den Subventionssystemen sollten auch die Steuersysteme überdacht werden, wobei Steuern auf die umweltschädliche Nutzung von Stickstoffdünger erhoben werden sollten, während die finanzielle Sicherheit gefährdeter Landwirte gewährleistet sein sollte.
  • Förderung von Transparenz und Bewusstsein in der Lebensmittelindustrie, damit die Verbraucher fundierte Entscheidungen über die von ihnen erworbenen Lebensmittel treffen können.
  • Investitionen in Forschung, um die Auswirkungen einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion auf die Resilienz, Ernährung, Umwelt und Wirtschaft aufzuzeigen.

Glücklicherweise scheinen diese Erkenntnisse zur EU durchzudringen: Die Europäische Kommission erwägt derzeit ein marktorientiertes System, um die Rolle der Landwirte bei der Erhaltung der Natur und der Wiederherstellung der verlorenen biologischen Vielfalt zu würdigen, indem die Leistungen der Landwirte für die Ökosysteme einen entsprechenden Preis haben sollen. So sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen: „Wir brauchen neue Finanzinstrumente, um die Landwirte für die zusätzlichen Kosten einer nachhaltigen Landwirtschaft sowie für die Pflege des Bodens, des Landes, des Wassers und der Luft zu entschädigen. Es ist an der Zeit, diejenigen zu belohnen, die unserem Planeten dienen.“Der Kauf von regenerativ-biologischen Produkten gleicht daher einer Investition in die Zukunft – für deine Gesundheit, den Planeten und sogar für deinen Geldbeutel. Wenn du also das nächste Mal vor der Entscheidung stehst, welchen Apfel du kaufst, solltest du Folgendes bedenken: Du bekommst, wofür du bezahlst.

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Eine Welt ohne Kerne: Die Kontroverse um kernlose Früchte https://www.crowdfarming.com/blog/de/eine-welt-ohne-kerne-die-kontroverse-um-kernlose-fruechte/ https://www.crowdfarming.com/blog/de/eine-welt-ohne-kerne-die-kontroverse-um-kernlose-fruechte/#respond Thu, 26 Sep 2024 15:25:09 +0000 https://blog.cf-tech.link/blog/de/?p=24736 Kernlose Früchte gibt es überall – von Trauben und Wassermelonen bis hin zu Gurken und Orangen. Es stimmt zwar, dass es eine Folge menschlichen Handelns sein kann, es kommt jedoch auch in der Natur vor. Oft ist es eine Kombination beider Faktoren.

Warum haben manche Früchte keine Kerne?

Kernlose Früchte sind das Ergebnis eines natürlichen Prozesses namens Parthenokarpie, bei dem sich die Frucht ohne Befruchtung der Samenanlage (wodurch sich normalerweise Kerne bilden) entwickelt. Dies geschieht in der Natur bei manchen Pflanzen und kann auch von Landwirten durch verschiedene Verfahren gefördert werden. Entgegen häufigen Irrtümern sind die meisten kernlosen Früchte keine gentechnisch veränderten Organismen (GVO). Die Kernlosigkeit wurde schon lange vor dem Einsatz der Gentechnik mit natürlichen Züchtungsverfahren kultiviert. 

Es gibt mehrere Methoden für die Erzeugung von kernlosen Früchten. Zum Beispiel sind manche Pflanzensorten von Natur aus selbststeril. Ananas zum Beispiel – wenn man eine Sorte isoliert von anderen kompatiblen Pflanzen anbaut, erzeugt sie kernlose Früchte. In anderen Fällen können Landwirte bestimmte Methoden anwenden und zum Beispiel Netze an Zitrusbäumen anbringen, um die Bestäubung zu verhindern, was ebenfalls zu kernlosen Früchten führt. Selbst in Fällen, in denen eine Bestäubung erfolgt, kann es sein, dass sich Spuren der Kerne nicht vollständig entwickeln, sodass uns die „halb kernlosen“ Sorten erhalten bleiben (ein Beispiel sind die weißen Kerne, die wir manchmal in Wassermelonen sehen).

Können kernlose Früchte biologisch sein?

Ja! Kernlose Früchte können auf jeden Fall biologisch sein. Kernlosigkeit ist ein biologisches Merkmal, das nicht grundsätzlich im Widerspruch zu den Prinzipien der biologischen Landwirtschaft steht. Die biologische Landwirtschaft konzentriert sich auf die Verwendung gentechnikfreier, natürlicher Verfahren und die Vermeidung von synthetischen Chemikalien, und dies gilt unabhängig davon, ob die Frucht Kerne enthält oder nicht.

Viele kernlose Früchte werden mit traditionellen Landwirtschaftsmethoden angebaut. Da die Produktion von kernlosen Früchten oft keine genetische Veränderung oder Eingriffe mit Chemikalien erfordert, passt sie gut in den Rahmen der biologischen Landwirtschaft. Da sich kernlose Pflanzen jedoch häufig nicht durch Kerne vermehren können, werden sie normalerweise durch Veredelung oder Stecklinge vermehrt – eine gängige Praxis in der biologischen Landwirtschaft. Dies ermöglicht den Landwirten, auch weiterhin kernlose Sorten anzubauen, ohne auf nicht-biologische Methoden angewiesen zu sein. Die Veredelung ist eine Methode aus dem Gartenbau, bei der Gewebe von Pflanzen miteinander verbunden werden, mit dem Ziel, ihr gemeinsames Wachstum fortzusetzen.

Sind kernlose Früchte nachhaltig?

Manche argumentieren, dass kernlose Pflanzen, die sich ohne menschliches Eingreifen nicht vermehren können, weniger nachhaltig oder „natürlich“ sind. Vom praktischen Standpunkt her ist jedoch klar, dass Landwirte seit Generationen erfolgreich kernlose Früchte vermehren. Methoden wie die Veredelung ermöglichen ihnen, die genetische Vielfalt ihrer Pflanzen aufrechtzuerhalten und den Bedarf an Pestiziden oder anderen schädlichen Zusätzen zu verringern. Auch wenn kernlose Früchte einen praktischeren Anbau erfordern können, können sie nachhaltig angebaut werden. 

Die Wahl von kernlosen Früchten bedeutet nicht, dass man bei der Nachhaltigkeit Kompromisse eingehen muss. Sie können sogar zu effizienten Anbaumethoden beitragen, vor allem in Gebieten, in denen bestimmte Schädlinge oder Wachstumsbedingungen kernhaltige Früchte anfälliger machen.

Wer fördert die Produktion von kernlosen Früchten?

Kernlose Früchte werden in erster Linie produziert, weil Verbraucher sie aus praktischen Gründen bevorzugen. Im Laufe der Jahre hat diese Nachfrage, die auf praktischen Gründen basiert, Landwirte und Produzenten dazu gebracht, sich auf den Anbau von weiteren kernlosen Varianten zu konzentrieren, um den Präferenzen der Kunden gerecht zu werden.

Da die Verbraucher in zunehmendem Maße schnelle und einfach zu verzehrende Alternativen bevorzugen, sind kernlose Früchte weltweit zu einem wichtigen Erzeugnis auf den Märkten geworden. Diese Nachfrage sorgt für einen Zyklus, in dem die Landwirte dazu ermutigt werden, diese Sorten anzubauen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Markterwartungen zu erfüllen. Manche Fruchtsorten wie kernlose Trauben sind sogar so beliebt, dass man selten ihre kernhaltigen Varianten findet.

Außerdem werden kernlose Früchte häufig wegen ihrer längeren Haltbarkeit bevorzugt. Da sie keine Energie für die Kernentwicklung aufwenden müssen, können die Früchte selbst länger frisch bleiben, was sowohl für Einzelhändler wie auch Verbraucher ein zusätzlicher Vorteil ist.

Kurz gesagt: Die Verbrauchernachfrage ist ein wichtiger Treiber für die Produktion von kernlosen Früchten. Die Landwirte reagieren auf diese Nachfrage, indem sie kernlose Sorten anbauen.

Hier eine Anmerkung eines Landwirts (und Mitgründers von CrowdFarming) zu unseren eigenen kernlosen Sorten

„Unsere Trauben stammen aus einer natürlichen Selektion, die nichts mit GVO zu tun hat. Es handelt sich um Sorten, die auf natürliche Weise entstanden sind. Der Pollen einer Sorte befruchtet den Fruchtknoten einer anderen Sorte. Das Ergebnis unterscheidet sich dann von den Elternpflanzen. Man sät diese Samen und beobachtet dann die Früchte, die sie hervorbringen. Jeder Samen produziert eine andere Pflanze, auch wenn die Unterschiede minimal sind und manchmal besondere Merkmale auftreten, zum Beispiel keine Kerne oder sehr kleine Kerne. 

Was den Nährwert der Kerne betrifft, sind sie der am wenigsten nahrhafte Teil der Früchte, da sie in der Regel Pflanzenhormone enthalten, um die Entwicklung der neuen Pflanze und der Stärke, die eine der üblichen Nahrungsreserven in Pflanzen ist, einzuleiten und dafür bereit zu sein, durch den Darm von Vögeln und Säugetieren zu gelangen, ohne ihre Reserven zu zersetzen oder freizusetzen. Das Fruchtfleisch enthält Nährstoffe, die von Tieren aufgenommen werden können, und wir essen es. Wir essen das, was die Natur für uns vorbereitet hat, und verbreiten die Kerne.“

Gonzalo Úrculo, Landwirt und Mitgründer von CrowdFarming

Das Fazit

Kernlose Früchte sind in den meisten Fällen ein Produkt natürlicher Prozesse, die sowohl biologisch als auch nachhaltig sein können. Sie werden mit verschiedenen Methoden hergestellt – von der Verhinderung der Bestäubung bis zur Verwendung bestimmter Pflanzensorten –, von denen keine eine genetische Modifikation erfordert. Mit biologischen und nachhaltigen Anbaumethoden können kernlose Früchte auch weiterhin gedeihen, ohne die Umweltgesundheit zu beeinträchtigen.

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Buchbesprechung: „Geflochtenes Süßgras“: Ein Liebesbrief an die Natur, von dem man gar nicht wusste, dass man ihn braucht https://www.crowdfarming.com/blog/de/buchbesprechung-geflochtenes-suessgras-ein-liebesbrief-an-die-natur-von-dem-man-gar-nicht-wusste-dass-man-ihn-braucht/ https://www.crowdfarming.com/blog/de/buchbesprechung-geflochtenes-suessgras-ein-liebesbrief-an-die-natur-von-dem-man-gar-nicht-wusste-dass-man-ihn-braucht/#comments Wed, 14 Aug 2024 12:27:18 +0000 https://blog.cf-tech.link/blog/de/?p=24472 Wenn du jemals einen Baum umarmt, mit deinen Zimmerpflanzen gesprochen oder diese tiefe Verbindung zur Natur gespürt hast, ist Robin Wall Kimmerers „Geflochtenes Süßgras“ vielleicht genau das Buch, dass du brauchst, ohne es gewusst zu haben. Aber auch wenn du nicht gerade ein „Pflanzenflüsterer” bist, ist dieses Buch dennoch ein Muss – denn es geht um viel mehr als nur die Pflanzenwelt.

Kurz zusammengefasst:

Was kann man von diesem Buch erwarten? Eine wunderschöne Mischung aus Wissenschaft, einheimischen Weisheiten, poetischem Geschichtenerzählen und einer tiefen Liebe zur Natur.

Warum ist es empfehlenswert? Es wird deine Sicht auf die Natur verändern, dich achtsamer und dankbarer machen und deine Verbindung zur Erde stärker machen.

Perfekt für… Naturliebhaber, Umwelt-Enthusiasten und alle, die es etwas langsamer angehen lassen möchten und wieder eine tiefere Beziehung zum Planeten aufbauen wollen. 

Etwas läuft grundlegend falsch, wenn das Essen auf einem Styropor-Tablett gereicht wird, eingewickelt in glatten Kunststoff; der Kadaver eines Lebewesens, das sein Leben in einem engen Käfig verbringen musste. Das ist nicht das Geschenk des Lebens; das ist Diebstahl.“

Das Beste von beiden Welten: Wissenschaft trifft auf einheimische Weisheiten

Zunächst einmal: Kimmerer ist eigentlich ein Superheld. Tagsüber ist sie Wissenschaftlerin mit Bachelor- und Master-Abschluss in Botanik und einem Doktortitel in Pflanzenökologie; nachts (oder auch tagsüber) ist sie Mitglied der Citizen Potawatomi Nation und Direktorin des Zentrums für Ureinwohner und Umwelt an der State University of New York. Sie studiert nicht nur Pflanzen; sie führt tiefe, gefühlvolle Gespräche mit ihnen. Was sie geschrieben hat, vereint das Beste von beiden Welten: die Genauigkeit der Wissenschaft und die reiche, spirituelle Weisheit der einheimischen Traditionen.

Stell dir vor, du gibst Wissenschaft, einheimische Geschichten, Umweltaktivismus und eine Prise Poesie in einen Mixer – das Ergebnis heißt „Geflochtenes Süßgras“. Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt, die den Lebenszyklus von Süßgras widerspiegeln: Pflanzen, Pflegen, Pflücken, Flechten und Verbrennen. In diesen Abschnitten erzählt Kimmerer persönliche Geschichten, Lehren Einheimischer und wissenschaftliche Erkenntnisse – alles in einer warmen, einladenden Erzählung.

Dankbarkeit und Gegenseitigkeit: Die Kunst, „Danke“ zu sagen

Eine der größten Botschaften des Buches ist, dass wir der Erde danken und nicht nur von ihr nehmen sollten. Es ist wie eine letzte Erinnerung daran, dass wir diesen Dankesbrief an Mutter Natur schreiben. Kimmerer zeigt uns, wie es bei den einheimischen Bräuchen darum geht, dass man etwas zurückgibt – und nur das nimmt, was man braucht, und dafür sorgt, dass man etwas Gutes hinterlässt. Eine meiner liebsten Stellen ist Kimmerers Beschreibung einer Kaffeezeremonie, die ihr Vater ihr beim Zelten beigebracht hat. Ihr Vater kochte eine Kanne Kaffee und goss den Kaffee in die Erde. Es geht darum, zu lernen, wie die Kraft der Zeremonie bei alltäglichen Dingen „das Alltägliche mit dem Heiligen verbinden“ kann. Es lehrt uns außerdem, dass es letzten Endes nicht immer darauf ankommt, wie man sein Danke sagt; wichtig ist, dass man es überhaupt sagt. 

Durch so viele Geschichten hindurch, von den „drei Schwestern” (Mais, Kürbis und Bohnen, drei Samen, die zusammen besser wachsen als getrennt) bis hin zum „Rat der Pekannüsse”, zeigt Kimmerer auf überzeugende Weise, dass Pflanzen Weisheiten weiterzugeben haben, wenn wir nur darauf achten würden. Ganz egal, ob sie von Süßgras, Erdbeeren oder Ahornbäumen spricht: sie behandelt jede Pflanze wie einen alten Freund, der nützliche Lektionen weiterzugeben hat. Am Ende des Buches wirst du nach draußen gehen und ein tiefes Gespräch mit deinem Garten führen wollen.

„Geflochtenes Süßgras“ erinnert uns auch daran, dass Wissenschaft und indigenes Wissen nicht wie Öl und Wasser sind – sie passen sogar richtig gut zusammen. Kimmerer zeigt, wie uns die Kombination der beiden Seiten zu einem umfassenderen und reicheren Verständnis der Welt um uns herum verhelfen kann. 

Die Lektüre von „Geflochtenes Süßgras“ ist wie ein Rückzugsort in der Natur, für den man nicht einmal die Couch verlassen muss. Kimmerers Buch ist sowohl beruhigend als auch zum Nachdenken anregend, wie eine Tasse Kräutertee, die es irgendwie schafft, dich gleichzeitig aufzuwecken und zu beruhigen. Sie ist sehr sprachgewandt, schreibt sowohl poetisch als auch bodenständig, sodass sich große Ideen nachempfindbar und persönlich anfühlen.

Warum du es lesen solltest:

Wenn du nach einem Buch suchst, das dir mit Blick auf die Welt ein gutes Gefühl vermittelt, auch wenn sich alles gerade ein wenig verrückt anfühlt, dann ist „Geflochtenes Süßgras“ die richtige Antwort. Es ist ein sanfter Anstoß, damit wir das Tempo reduzieren, die kleinen Dinge schätzen und daran denken, dass wir alle Teil von etwas Größerem sind. Außerdem könnte es dich dazu inspirieren, der/die beste Vater/Mutter für die Pflanzen zu werden.

Also besorg dir ruhig ein Exemplar und lass dich von Robin Wall Kimmerer auf eine Reise durch die magische, geheimnisvolle und einfach fantastische Welt der Pflanzen entführen. Robin Wall Kimmerers Mischung aus wissenschaftlichen Erkenntnissen und einheimischen Weisheiten erinnert uns eindringlich an unseren Platz in der Natur und unsere Pflicht, sie zu schützen und zu ehren. Es fordert uns dazu auf, achtsamer zu sein und eine Beziehung der Gegenseitigkeit und Dankbarkeit mit der Erde zu pflegen – eine Lektion, die in unserer heutigen Zeit wichtiger denn je ist.

„Auch eine verwundete Welt ernährt uns. Auch eine verwundete Welt hält uns und schenkt uns Momente des Staunens und der Freude. Ich ziehe die Freude der Verzweiflung vor. Nicht weil mein Kopf im Sand steckt, sondern weil es die Freude ist, die mir die Erde tagtäglich gibt, und ich für das Geschenk etwas zurückgeben muss.“

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