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Die Umweltauswirkungen des Transports beim Direktverkauf von Lebensmitteln

Die Umweltkosten des Transports machen 6 % der gesamten Auswirkungen aller Ereignisse aus, die während des gesamten Lebenszyklus eines Lebensmittels auftreten. Das Ereignis, das die meisten Emissionen von Treibhausgasen verursacht, ist der Anbauprozess. Wenn wir die negativen Umweltauswirkungen unserer Ernährungsweise entscheidend reduzieren wollen, sollten wir uns vor allem darum kümmern, wie unsere Lebensmittel angebaut wurden und welche natürlichen Ressourcen dabei verwendet wurden.

Die Zunahme des Direktverkaufs von Lebensmitteln vom Erzeuger zum Verbraucher hat eine Debatte darüber ausgelöst, ob der CO2-Fußabdruck solcher Lieferungen höher oder niedriger ist als beim Verkauf von Lebensmitteln über den Kanal des „Massenkonsums“ mit Zwischenhändlern.

Zur Messung der Umweltauswirkungen des Transports müssen wir die verwendete Transportart, die zurückgelegte Entfernung und die Zeitspanne zwischen der Ernte des Produkts bis zu seinem Eintreffen bei uns zu Hause in Betracht ziehen. Wenn diese drei Variablen perfekt kombiniert werden, kann die direkte Lieferung deiner Lebensmittel durch den Erzeuger der Weg sein, der die Umwelt am meisten schont. 

Wie lange dauert es vom Zeitpunkt der Ernte bis zur Zustellung zuhause?

Ab dem Moment, in dem wir ein Lebensmittel vom Baum oder einer Pflanze ernten, beginnt es eine Periode natürlichen Abbaus. Jede Maßnahme, die wir ergreifen, um ihre Haltbarkeit zu verlängern oder ihr Aussehen zu verschönern, verursacht Umweltkosten. 

In der Lieferkette von Lebensmitteln mit Zwischenhändlern durchlaufen die Produkte Lager und Verteilzentren, bevor sie die Regale der Endverkaufsstellen erreichen. Damit die Früchte dem Zeitablauf und der Reise standhalten können, werden sie gewöhnlich vor dem optimalen Reifepunkt geerntet; außerdem werden physikalische (Kühlkammern) und chemische Mittel (Fungizide und Wachse) eingesetzt.

Beim Direktverkauf von Obst und Gemüse ernten die Landwirte nach Bedarf (nachdem der Verbraucher bereits die Bestellung aufgegeben hat) und die Lebensmittel werden noch am selben Tag an ihren Bestimmungsort verschickt. Sie durchlaufen keine Reifekammern und werden nach der Ernte auch keinen Behandlungen unterzogen. Dies führt zu einer Verkürzung der Lieferzeiten und zur Eliminierung von Rückständen auf der Schale der Frucht.

Setzt der Einkauf direkt beim Erzeuger mehr CO₂ frei als der Einkauf in einem Supermarkt?

Falsch. Wenn du mit deinem Auto 200 km fährst, um 5 kg Kartoffeln zu kaufen, dann ja, die Umweltkosten pro kg Kartoffel werden enorm sein.

Wenn der Kartoffelbauer jedoch genügend Direktbestellungen von Verbrauchern erhält, kann er seine Kartoffeln ernten, verpacken, die Adressetiketten aufkleben und an einen LKW von DHL oder UPS übergeben, der sie dann in alle Haushalte liefern wird.

Was verschmutzt mehr: ein Fahrzeug, das 100 Haushalte beliefert oder 100 Haushalte, die zu einem Geschäft fahren?

Da wir Ziel- und Ursprungsort des Produkts kennen, können wir die effizienteste Route berechnen und vermeiden, dass der LKW mehr Kilometer als notwendig zurücklegt.


Welche Materialien werden für die Verpackung verwendet?

Es kommt nicht nur auf die Reise an, die die Produkte machen, sondern auch auf die Materialien, in denen sie reisen. Für Früchte werden während ihrer gesamten Nutzungsdauer unterschiedliche Verpackungen verwendet: die Feldkiste bei der Ernte, das Kunststoffnetz, in das sie abgepackt werden, und dann der Karton, in dem diese Netze auf die Reise gehen. 

Im von CrowdFarming abgewickelten Direktverkauf werden die Kunststoffnetze eingespart. Die Frucht reist direkt im Karton. Darüber hinaus sind ab 2021 Plastikverschlüsse durch Verschlüsse aus Papier ersetzt worden.

Schlussfolgerungen

Bezüglich der Umweltauswirkungen hat der Direktverkauf vom Landwirt zum Verbraucher folgende Vorteile gegenüber dem Verkauf mit Zwischenhändlern:

● Die Zeitspanne zwischen Ernte und Konsum wird kürzer.

● Die Entfernungen für den Transport werden kleiner: Die Produkte werden vom Ursprungsort auf effizienten Lieferwegen direkt an den Verbraucher geschickt, wobei die Transportnetze der Paketdienste und ihre enge Verzweigung genutzt werden.

● Konservierende Behandlungen der Schale und Fungizide werden vermieden.

● Der Direktverkauf vermeidet die Energieverschwendung, die durch die Lagerung der Früchte in Konservierungskammern entsteht.



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Kommentare

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Comentarios

Man darf auch die Qualität nicht vergessen. Bei keinem Händler in meiner Umgebung (egal ob Supermarkt, Discounter oder Einzelhandel) gibt es so gute Früchte. Ich müsste mindestens 100 km (!) bis in die nächste Großstadt fahren. Dort gibt es vielleicht einen Großhändler, der evtl. Früchte mit ähnlichem Geschmack anbietet. Dort müsste ich jedoch sehr, sehr früh vor Ort sein. Eure Initiative ist eine großartige Idee und m.M. nach definitiv nachhaltig!
Danke dafür
M. Teichmann

Hey Martina, vielen lieben Dank für dein tolles Feedback zu CrowdFarming! Es freut uns riesig zu hören, dass du unsere Idee schätzt und sie als nachhaltig empfindest. Wir legen großen Wert auf die Qualität unserer Arbeit. Es tut uns leid, dass du so weit fahren musst, um ähnlich gute Früchte zu finden, aber hey, mit CrowdFarming hast du die Lösung gefunden, ohne weite Strecken zurücklegen zu müssen!
Wir versprechen, weiterhin unser Bestes zu geben, um dich mit unseren hochwertigen Früchten zu verwöhnen. Vielen Dank für deine Unterstützung und dass du Teil dieser großartigen Initiative bist! 💚

Hallo Oskar,

eine interessante Frage, wir freuen uns, dass du dir darüber Gedanken machst.
CrowdFarming ist momentan ein Servicedienstleister. Für den Transport der Kisten, nehmen wir die Leistungen von Speditionen in Anspruch und gehen davon aus, dass diese, um so rentabel wie möglich zu sein, jeden Kilomter, den sie zurücklegen, maximal ausgelastet sein möchten. Leider können wir dir nicht 100% mit „ja“ antworten, da wir keine Einsicht in die Planung der Spediteur-Firmen haben, die mit uns zusammenarbeiten.

Wir senden viele liebe, sonnige Grüße ☀️

Ich bin voll Fan von euch, aber die Kisten sind mir leider zu groß und ehrlich gesagt auch zu teuer, für einen 1 Person Haushalt wäre eine kleine Kiste besser, dann könnte man auch öfter bestellen. Vielleicht gibt es da mal eine Möglichkeit? Liebe Grüße

Hallo Daniela, vielen Dank für deine Nachricht! 😊 Wir freuen uns sehr, dass du von CrowdFarming überzeugt bist und können verstehen, dass es für dich schwierig ist, die hohe Erntemenge zu konsumieren. Wirf gerne mal einen Blick auf unsere neue Bestellmöglichkeit. Hier hast du die Chance, deine individuelle Erntekiste zu gestalten. Wirst du eine deine individuelle Kiste entwerfen? 😍

Vielleicht käme auch eine Sammelbestellung in Frage.
Frag doch Mal Familie und Freunde, Nachbarn und Kollegen.

Danke dir, Natascha, für deinen Vorschlag an Daniela. Das ist auch, was wir häufig empfehlen. Sonst bietet sich häufig noch das Monatsabo an, denn hier kann man drei saisonale Produkte in einer Kiste, aber in kleineren Mengen, erhalten. 🙏🏻😉

Ich bin auch allein und hab manchmal auch gedacht, es ist vielleicht ein bisschen viel, aber: ich hab dann die leckeren Früchtchen zum Teil auch weiter verarbeitet zu Shrub, Marmelade, Fruchtmus, Chutneys … schmeckt lecker, ich weiß genau was drin ist und mitunter ist das auch ein tolles Geschenk 🎁

Liebe Gabi,

vielen Dank für deinen anregenden Kommentar. Wir freuen uns, dass du deine Erfahrung mit anderen Personen teilst, da wir wissen, dass andere Personen deinen Anfangszweifel teilen.
Uns geht es allerdings ebenso. Wenn es einmal zu viel sein sollte, teilen wir mit Kollegen, Freunden, Familie und anderen lieben Menschen und alle freuen sich.

Wir wünschen dir einen schöne Vorweihnachstzeit ☀️

Ich beziehe mich auf den Kommentar bzgl der Ladung auf dem Rückweg.
Und ich habe dazu eine Frage/Anregung:
Mir tut es immer leid, wenn ich die soliden und praktischen Schachteln in die Altpapier-Tonne geben muss. Könnte man sie nicht wieder zurückschicken und weiter verwenden?
Also neue Lieferung gegen Karton der vorherigen Lieferung?

Hallo Christine, vielen Dank für deine Anregung und dein Interesse an nachhaltigen Praktiken. Es freut uns zu sehen, dass du dir Gedanken darüber machst, wie Verpackungsmaterialien effizienter genutzt werden können. 😊
Das Konzept, leere Verpackungen zurückzuschicken und erneut zu verwenden, ist sicherlich eine interessante Idee. Es könnte jedoch einige Herausforderungen mit sich bringen, die berücksichtigt werden müssen: Hygiene, Logistik, Ressourcen und Kosten. Gerade diese Herausforderungen machen es schwer, dein Konzept zum jetzigen Zeitpunkt umzusetzen. Eine Alternative könnte sein, dass Verpackungsmaterialien vor Ort recycelt oder wiederverwendet werden. In einigen Regionen gibt es Programme oder Unternehmen, die sich auf die Wiederverwendung von Verpackungsmaterialien spezialisiert haben. Was meinst du? 🤔

Leider gibt der Artikel keine genauen Zahlen oder gar eine Aufschlüssellung bekannt, wieviele CO2 Emmisionen verursacht werden.

Hier könnte eine durchschnittlich große Bestellung angenommen werden und die durchschnittlichen Emmisionen der zum Einsatz kommenden Paketdienstleister/Logistiker aufgeschlüsselt werden. Dann müsste ebenfalls für die selbe Menge Obst aufgeschlüsselt nach CO2 Emmisionen der verschiedenen Großhändler, Zwischenhändler , Geschäft, Kühlhaus etc. betrachtet werden.

Ich bezweifel leider, dass die Paketdienstleister geringe CO2 Emmisionen verursachen, als der klassische Mengentransport von Aldi und Co.

Gerne lasse ich mich auch belehren. Dafür müssen aber Annahmen und die Berechnungen transparent gemacht werden, um geringe CO2 Emmisionen belegen zu können.

Hallo Martin,
Wir streben an, eine unabhängige Studie durchzuführen, um unsere Nachhaltigkeitsbemühungen zu bewerten.
Gleichzeitig arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Prozesse zu optimieren, um sicherzustellen, dass wir einen gewissen Status quo erreichen, damit sich die Kosten für eine derartige Studie mit dann aktuellem Stand auch lohnt.
Wir haben ein Logistikzentrum in Museros, nahe Valencia. Dort werden alle Bestellungen gesammelt und so können wir sicherstellen, dass unsere LKW voll ausgelastet ins Zielland reisen. Wir würden liebend gerne auf die Schiene umstellen, allerdings ist das Netz nicht „flexibel“ genug und nicht EU genormt. Wir senden alle unsere LKW nach Speyer, dort werden sie an DHL übergeben, die sich nur noch um die sogenannte „last mile“ kümmert, idealerweise ohne Kraftstoffmotor, die 100% Umstellung auf Elektrofahrzeuge soll bald stattfinden.
Es ist nämlich deutlich umweltfreundlicher, wenn ein DHL-Elektrofahrzeug, mit vielen Paketen, viele Haushalte anfährt, als wenn jeder mit dem Auto zum Supermarkt reist.

Die Klimabilanz ist also deutlich besser mit CrowdFarming als im Supermarkt. Allein schon, weil nichts in Kühlhäusern oder Reifekammern zwischengelagert wird und außerdem haben Aldi & vor allem den internationalen Import, der die Umwelt belastet. 🙏🏻🌿

Ich mache mir Gedanken über die Bestellung von Zitrusfrüchten, und frage mich, ob ich der Umwelt damit nicht mehr schade, als wenn ich im Supermarkt kaufe.

Ja, mit Sicherheit es ist ein einzigartiger Geschmack, dennoch fände ich es egoistisch, dafür mehr co2- Emissionen zu verursachen wie mit Supermarkt Zitronen z.B. Denn in den Supermarkt fahre ich ja dennoch auch, weil ich andere Güter ebenso benötige.

Wie sieht es konkret mit den CO2-Emissionen aus? Sind diese dennoch geringer?

Hallo Laura,
vielen Dank für deine wichtige Frage und deine Sorge um die Umwelt. Es ist großartig, dass du dir Gedanken über die Auswirkungen deiner Bestellungen machst.
Bei CrowdFarming werden die Produkte direkt vom Bauern zu dir nach Hause geliefert, ohne Zwischenhändler. Das spart Transportwege und Lagerungskosten, die in der Regel mit zusätzlichen Emissionen verbunden sind. Auch wenn der Transport über größere Entfernungen erfolgt, fassen Lieferungen zusammen und gehen 100 % nur über den Landweg, um die Emissionen pro Lieferung zu minimieren.

Supermarktfrüchte durchlaufen oft mehrere Stationen, von der Ernte über Großhändler zu Verteilzentren und schließlich zum Supermarkt. Jede dieser Stationen verursacht zusätzliche CO₂-Emissionen. Supermarktfrüchte werden oft länger gekühlt gelagert, was ebenfalls zu höheren Emissionen führt. Zudem sind Supermarktfrüchte häufig in Plastik verpackt und meist eingeflogen, was zusätzliche Umweltbelastungen verursacht.

Da die Lieferkette bei CrowdFarming kürzer und direkter ist, sind die Gesamtemissionen auf jeden Fall niedriger. Genauer gesagt sogar um 20%! 💪🏻💚


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