Ein Gespräch mit Juliana Jaramillo von “Rainforest Alliance”.
Juliana Armijo leitet die Initiative für regenerative Landwirtschaft der Rainforest Alliance. Einige von euch kennen vielleicht deren Zertifizierung, den grünen Frosch. Wir haben mit ihr über die Leitideen der Rainforest Alliance und ihre persönlichen Ansichten zur regenerativen Landwirtschaft gesprochen.
Was ist die Rainforest Alliance?
Wie Juliana uns erzählt vergibt die Initiative nicht nur die Zertifizierung. Die gemeinnützige Organisation setzt sich für den auf den Aufbau von Netzwerken ein, zum Erhalt der Wälder und derer biologischen Vielfalt, für den Klimaschutz, zur Förderung von Menschenrechten und zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung, die in diesen Gebieten anbaut. Das Ziel ist, eine Welt zu schaffen, in der Mensch und Natur “gemeinsam gedeihen“.
Ist eine Zertifizierung, die keine fairen Preise ausweist, sinnvoll?
Wie Juliana erläuterte, geht es bei dem Ansatz der Rainforest Alliance darum, die Landwirte auf ganzheitliche Weise zu stärken, wobei nicht nur die Marktpreise, sondern auch die Qualität, die Widerstandsfähigkeit der Agrarsysteme und das Wachstum alternativer Geschäftssysteme im Mittelpunkt stehen. Sie verfolgen eine langfristige Perspektive, die über die unmittelbare Steigerung von Gewinnen hinausgeht.
Wie definiert die Rainforest Alliance regenerative Landwirtschaft?
Juliana betonte, dass regenerative Landwirtschaft keine Einheitslösung sei, sondern dass es auf den jeweiligen Gesamtkontext ankomme. Die Strategien müssen an die lokalen Gegebenheiten und Anbaumethoden angepasst werden.
Trägt die regenerative Landwirtschaft zur Abschaffung oder Reduzierung des Einsatzes von synthetischen Agrochemikalien bei?
Die Rainforest Alliance versteht den Übergang zur regenerativen Landwirtschaft als eine Reise, deren Ausgangspunkt die konventionelle Landwirtschaft ist. Die Etappen dieses Weges sind unterteilt in Effizienz, Umstellung und Umwandlung. Zunächst soll es um die Reduzierung des Einsatzes synthetischer Pflanzenschutzmitteln gehen, dadurch dass man diese gezielter anwendet. Anschließend sollen diese durch nicht synthetische, also ökologische Mittel ersetzt werden. Und schließlich soll das Anbausystem so weit umgestaltet werden, dass keine Pflanzenschutzmittel mehr benötigt werden.
Wer ist für den Übergang zu einer regenerativen Landwirtschaft verantwortlich?
Juliana betonte die Notwendigkeit einer gemeinsamen Anstrengung, seitens Verbrauchern, Erzeugern, Unternehmen und Regierungen, um den Übergang zu einer regenerativen Landwirtschaft voranzutreiben, indem wirtschaftliche Anreize mit Wissen und Unterstützung in Einklang gebracht werden.
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