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Das Happy End der Frucht, die niemals ankommt

1 – Wir erhalten die Bestellung.
2 – Wir ernten die Orangen.
3 – Wir drucken das Etikett mit der Versandadresse.
4 – Wir übergeben die Bestellung dem Spediteur.
5 – Der Spediteur liefert die Bestellung aus.

99,7 % der Bestellungen gehen diesen Weg. Aber was geschieht mit den 0,3 %, die nicht zugestellt werden können? Warum werden sie nicht zugestellt?

Unser Leben ist eine Abfolge unvorhergesehener Ereignisse. Der Empfänger hat zum Zeitpunkt der Zustellung möglicherweise spontan Urlaub gemacht. Die Adresse enthält möglicherweise falsche Angaben. Das Etikett hat sich möglicherweise vom Karton gelöst. Der Karton ist unterwegs möglicherweise zu Bruch gegangen. Möglicherweise haben einige Marsmenschen sogar den Karton aus dem Lastwagen entführt und ihn auf den Mars gebracht, um sich ein Festessen zu genehmigen.

Alles vorhersagen zu wollen, was geschehen kann, ist unmöglich, zumindest für uns. Wir konzentrieren uns lieber darauf, eine schnelle Lösung zu finden, wenn etwas falsch läuft. Unser Motto lautet: „Wir können nicht versprechen, dass alles perfekt läuft. Wir können dir jedoch versichern, dass wir eine Lösung suchen werden, wenn etwas daneben geht.”

Was machen wir aber mit Bestellungen, die nicht zugestellt werden können? Wenn du dir das Versandetikett ansiehst, wirst du darauf eine Rücksendeadresse vorfinden. Eine Rücksendung zum Erzeuger macht keinen Sinn, weil die Früchte schlecht werden würden. Wir Landwirte haben deshalb beschlossen, dass der Inhalt einer nicht zustellbaren Bestellung einer Suppenküche gespendet wird. Wir arbeiten mit einem Logistikunternehmen zusammen, das solche Bestellungen entgegennimmt und an Suppenküchen verteilt, in denen Menschen mit geringen wirtschaftlichen Mitteln essen können. 

Wenn wir also eine Bestellung nicht an die Person liefern können, die sie aufgegeben hat, überkommt uns ein bittersüßes Gefühl.

Grafik eines Kartons mit Öl, Käse, Zitrone, Honig und Mangos

Gonzalo ist ein "Farmeneur" - als Mitbegründer von CrowdFarming und selbst Landwirt, teilt er seine Zeit zwischen Büro und Feld auf. Neben der Landwirtschaft liest und schreibt er gerne über digitale Produkte, Logistik und diskutiert über deren Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgungskette.

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